Besser parteilos als im eigenen abgestandenen roten Saft ertrinken!
Warum die Kritik der SPD an Bürgemeister Dirk Glaser völlig unangebracht ist und aus welchen Gründen die FDP Hattingen Dirk Glaser erneut bei der Bürgermeisterwahl unterstützen wird, erläuert unser Fraktionsvorsitzender Gilbert Gratzel in seiner Rede:
„Es ist unglaublich, mit welcher Chuzpe die SPD die Unterstützung von Dirk Glaser durch die CDU kommentiert hat. So etwas habe ich in über 20 Jahren Kommunalpolitik in dieser Dreistigkeit noch nicht erlebt.
Es ist keine Schande, parteilos zu sein. Im Gegenteil: Es ist aller Ehren wert, sich auch ohne Parteibuch für die Gesellschaft und seine Heimatstadt zu engagieren. 88 von 360 Bürgermeister in NRW sind parteilos, also ein Viertel aller Bürgermeister. Eine Partei ist nicht personell schlecht aufgestellt, nur weil sie einen parteilosen Kandidaten unterstützt. Im Gegenteil: Eine solche Unterstützung zeugt von Souveränität und ist ein Zeichen funktionierender, lebendiger, bürgerschaftlicher Demokratie.
Die Selbstüberheblichkeit der SPD wächst in dem gleichen Maße wie ihre Umfragewerte und Wahlergebnisse sinken. Die SPD ertrinkt in ihrer eigenen abgestandenen roten Sauce. Sie reagiert wie ein Hund, der aus Angst um sich beißt - aus Angst, bei der Kommunalwahl ganz abzustürzen. Eine unverschämte, maßlose Presseerklärung als letzter Strohhalm vor dem Untergang.
Die SPD hat vor fünf Jahren das Rathaus verloren. Die Traumabewältigung ist offensichtlich noch immer nicht abgeschlossen. Anstatt sich in psychologische Behandlung zu begeben, verdingen sich die Vorsitzenden der SPD in Partei und Fraktion heuer als Wahlkampfterrier im Auftrag ihres Bürgermeisterkandidaten. Ich sage Ihnen: Solche Leute bringen unsere Stadt nicht voran!
Das Rathaus als Selbstbedienungsladen für SPD-Granden mit Parteibuch. Nie mehr wieder!
Davon ist auch der SPD-Bürgermeisterkandidat Frank Mielke nicht frei. Er hat uns vor fünf Jahren im Stadtrat anlässlich der Etatverabschiedung eine höhere eigene Besoldung als Kämmerer als Tischvorlage untergeschoben als eigentlich politisch verabredet war. CDU, FDP und Grüne haben das seinerzeit mit einer Faust in der Tasche durchgehen lassen, weil wir ihn nicht bei Amtsantritt beschädigen wollten. Aber wir haben das nicht vergessen. Das war vor fünf Jahren hochgradig unanständig - eben typisch SPD-Selbstbedienungsmentalität.
Noch ein Punkt: Die SPD kritisiert den „Tiefschlaf des Bürgermeisters rund um das Lehrschwimmbecken Niederwenigern.“ Diese Kritik ist vollkommen scheinheilig. Der SPD-Bürgermeisterkandidat und Kämmerer Frank Mielke saß bei allen Diskussionen als Mitglied des Verwaltungsvorstandes mit am Tisch. Jetzt tut er so, als ob er das Thema zum ersten Mal im Stadtrat gehört hätte.
Man muss mit sozialdemokratischer Ignoranz und Blindheit geschlagen sein, um hier nur den Bürgermeister und nicht auch seinen eigenen SPD-Bürgermeisterkandidaten zu kritisieren. Falls Frank Mielke doch im Verwaltungsvorstand dagegen geredet hat, dann soll er es endlich öffentlich sagen. Wenn nicht, so möge er schweigen und uns mit seinem oberlehrerhaften Belehrungen verschonen. Besser wäre es noch, sich zu entschuldigen, so wie sich der Bürgermeister entschuldigt hat.
Wir brauchen als Bürgermeister keinen Winkeladvokaten, sondern jemanden, der sich nicht bei der ersten Gelegenheit hinter der Rockschürze von Mama versteckt, der einen Arsch in der Hose hat und auch Fehler zugeben kann. Führung beginnt nicht erst, wenn man im Amt ist, sondern weit vorher. Davon war beim SPD-Bürgermeisterkandidat in der Hallenbadaffaire nichts zu sehen.
Nochmals: Welche Scheinheiligkeit in allen Belangen!
Zudem: Wo ein Beigeordneter oder Kämmerer wohnt, ist mir egal. Aber ein Bürgermeister gehört in seine Stadt. Ein Bürgermeisterjob ist keine beamtische Karrierestufe, sondern Herzensangelegenheit. Der SPD-Kandidat wohnt in Bochum. Wenn er es wirklich ehrlich meint, wenn sein Herz wirklich für die Menschen in dieser Stadt schlägt und er nicht das Bürgermeisteramt nur als Karrieresprung ansieht, dann möge er umziehen. Jetzt und gleich. Wir werden es beobachten.
Ich sage es ganz klar: Bei alledem ist Dirk Glaser die bessere Alternative. Wie alle Menschen ist Dirk Glaser nicht fehlerfrei, aber ehrlich, kritikfähig, bürgernah. Wir als FDP unterstützen Bürgermeister Dirk Glaser gerne ein zweites Mal auf dem Weg ins Rathaus.“
(Redebeitrag des FDP-Fraktionsvorsitzenden Gilbert Gratzel auf der Wahlversammlung der FDP Hattingen am 19. Februar 2020 anlässlich der Unterstützung von Bürgermeister Dirk Glaser zur Kommunalwahl 2020)